Spiritualität und Nachhaltigkeit
Tagung im Rahmen des Schwerpunktes „Endliche Erde“
Termin: 1. Oktober 2021
Tagungskonzeption: Sibylle Trawöger und Marlene Deibl
Wie passen Spiritualität und ein Bewusstsein dafür, eine lebenswerte Welt zu gestalten und zu hinterlassen, zusammen? Wichtige gesellschaftliche bzw. gesellschaftspolitische Fragen in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewahrung der Schöpfung können nicht ausschließlich über den technischen Weg bearbeitet werden. Es braucht einen umsichtigen Umgang mit den Ressourcen, die uns und den kommenden Generationen zur Verfügung stehen. Die Rede von der Klimakrise fordert auf, bisher brachliegende Optionen des Wahrnehmens, Denkens, und Handelns neu zu beleben. Dieser umsichtige Umgang, verbunden mit einer lebensfreundlichen Haltung wird nicht nur durch Wissen geprägt – Glaube, Spiritualität und Religion bestimmen Haltung und konkrete Handlungen mit. Die Tagung will dem Potential zum verantwortungsvollen Umgang mit der Mitwelt nachgehen, das in (christlicher) Spiritualität steckt. Ein Rundgang durch die Ausstellung „Fragile Schöpfung“ im Dommuseum Wien mit der Direktorin Dr.in Johanna Schwanberg soll die Thematik „Spiritualität und Nachhaltigkeit“ über die künstlerische Auseinandersetzung zugänglich machen. Danach werden Vorträge mit Diskussion im Otto Mauer-Zentrum abgehalten werden. Der Vortrag von Dr.in Julia Blanc (Universität Basel) bearbeitet, basierend auf empirischen Studien, den Einfluss des religiösen Glaubens auf die Motivation zum engagierten Einsatz für Themen wie Nachhaltigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Prof. Dr. Michael von Brück (Universität München) lenkt den Blick auf die Relevanz von christlicher/n und buddhistischer/n Spiritualität(spraktiken) für die Nachhaltigkeitsthematik. Mit einem Vortrag von Prof.in Dr.in Martina Bengert (Universität Berlin) soll aus literaturwissenschaftlicher Sicht der Frage nachgegangen werden, wie unterschiedliche Spiritualitätsformen auf den Umgang mit der Mitwelt einwirken? Die Tagung wird aus geisteswissenschaftlicher Perspektive Anregungen bieten, die zur konkreten Weiterarbeit innerhalb der Arbeitsgruppe „Endliche Erde“ im Rahmen des Forum St. Stephan produktiv gemacht werden.